Die Zukunft des autonomen Fahrens

Mobilitäts- und Verkehrsakteure diskutieren Risiken und Chancen.

23.01.2023 | Artikel

"Autonomes Fahren verändert die Wahrnehmung des Autos von einem Transportmittel zu einem Mobilitätstool", sagte Federico Magno, Executive Director Mobility bei Porsche Consulting, bei der Eröffnung der dritten Mobility Lounge in Berlin. "Autonomes Fahren ist Digitalisierung in reinster Form, und es wird die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, in den kommenden Jahren verändern."

Zahlreiche Entscheider aus der Mobilitäts-, Verkehrs- und Luftfahrtbranche, sowie Technologie- und Wissenschaftsexperten diskutierten, welche Potenziale autonome Mobilität bereits heute bietet und wo die Grenzen dabei liegen. Im Vortrag von Professor Udo di Fabio, ehemaliger Verfassungsrichter und Leiter der staatlichen Ethikkommission für autonomes Fahren, ging es um den rechtlichen Rahmen für autonome Technologie in Europa.

Di Fabio hat mit seiner Kommission die ersten Richtlinien für autonomes Fahren in Deutschland erarbeitet. "Ich war überrascht, dass unser Regelwerk zum rechtlichen Rahmen für die gesamte Branche wurde, da die deutsche Bundesregierung unseren Empfehlungen folgte", sagte er. "Aber im Moment wird die Gesetzgebung auf europäischer Ebene entwickelt. Und die wird viel umfassender, strenger und komplizierter sein", erklärte er. Autonomes Fahren wird in die höchste Risikoklasse für den Einsatz von künstlicher Intelligenz fallen. Di Fabio ist der Ansicht, dass dies die Entwicklung der neuen Technologie behindern könnte, indem die Erprobung massiv eingeschränkt wird.

Eine Expertenrunde aus führenden Vertretern der Mobilitätsbranche diskutierte anschließend mit Moderator Philipp Bächstädt über die ersten realen Anwendungsfälle für autonome Fahrzeuge. Kirstin Hegner, Geschäftsführerin Digital Hub Mobility bei UnternehmerTUM, Stephan Duempelfeld, Vize Präsident Business Development bei der Deutschen Bahn, Benedikt Roßmann, Prokurist und Projektleiter Logistik bei Ansorge Logistik, Lars Mosdorf, Geschäftsführer des Flughafens Düsseldorf, und Ole Harms, Geschäftsführer von VAIVA, waren sich einig, dass autonomes Fahren Mobilität umweltfreundlicher machen, die Effizienz oder Sicherheit erhöhen und das Gesamtsystem optimieren kann. Trotz der technischen Komplexität sind bereits viele nützliche Anwendungen und attraktive Geschäftsmodelle möglich. Um die Umsetzung zu beschleunigen, müssen allerdings noch Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette sowie regulatorische und haftungsrechtliche Fragen gelöst werden.

 

Porsche Consulting Digital Mobility Lounge "Maschine hinter dem Steuer: Risiko oder Geschäftsmodell?" (Englischsprachige Veranstaltung): 

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