„Wir können uns dieses System, das wir heute so haben, einfach nicht mehr leisten“, sagte Bundeskanzler Friedrich Merz am Wochenende mit Blick auf den Sozialstaat. Politik und Wirtschaft fordern mehr Einsatz von den Beschäftigten. Wie aus einem aktuellen Beitrag der Tageszeitung Die Welt hervorgeht, zeigt eine neue repräsentative Studie der Karriere-Plattform Xing, dass trotz wachsender Forderungen nach längeren Arbeitszeiten, der Großteil der Beschäftigten keine Mehrarbeit leisten möchte. Laut der Studie halten 64 Prozent Mehrarbeit nicht für notwendig, um den Wohlstand zu sichern. Zwei Drittel der Befragten gaben an, ihre Arbeitszeit reduzieren zu wollen.
Doch was ist die richtige Antwort auf den Fachkräftemangel? Dr. Wolfgang Freibichler, Partner bei der Managementberatung Porsche Consulting, sieht die Unternehmen in der Pflicht: „Deutschland hat kein Arbeitszeit-, sondern ein Kulturproblem", sagt Freibichler im Interview mit Der Welt. Statt längere Wochenstunden einzufordern, sollten Unternehmen vor allem ihre internen Routinen überdenken. Bürokratische Abläufe führen dazu, dass Geschwindigkeit, Verantwortung und Zusammenarbeit gebremst werden. Die wichtigste Stellschraube sind Produktivitätsgewinne während der vorhandenen Arbeitszeit. Nicht mehr Stunden, sondern bessere Strukturen entscheiden über die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
Nachzulesen ist der Beitrag in der aktuellen Ausgabe der Tageszeitung Die Welt, 1. September 2025.