Die aktuelle Situation der Industrie hat die internationale Managementberatung Porsche Consulting in einer Analyse der 100 weltweit größten Medtech-Unternehmen untersucht. Obwohl die Medizintechnik in den vergangenen Jahren von einer starken Wachstumsphase geprägt war, zeigen die Analysen, dass die Branche 2025 und in den folgenden Jahren eine herausfordernde Zeit erwartet. Der Grund dafür sind steigende Gesundheitskosten, geopolitische Veränderungen und regulatorische Anforderungen.
Doch Herausforderungen bieten auch Chancen. Es besteht im Jahr 2025 die Möglichkeit, einen deutlichen Wettbewerbsvorteil zu erzielen, eine Outperformance gegenüber dem Markt zu erreichen und dadurch auch den Marktwert des Unternehmens zu steigern. Laut Dr. Roman Hipp, Senior Partner und Branchenleiter Pharma & Medizintechnik bei Porsche Consulting, sind vier Stellschrauben entscheidend. Sie bilden die Medtech-CEO-Agenda für 2025:
Produktion und Supply-Chain-Strategie
Der Aufbau robuster, flexibler globaler sowie regionaler Produktionsnetzwerke ist essenziell in 2025. Wesentliche Hebel zur Optimierung der Produktionskosten sind ausbalancierte Personalkosten, ein zur Unternehmensstrategie passendes Make-or-Buy-Konzept und konsequent verhandelte Preise mit Lieferanten.
Digitale Transformation
Die Skalierung von (Gen-)AI über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg steigert nicht nur die Effizienz, sondern erhöht auch den Wert von Produkten und Dienstleistungen für Fachkräfte im Gesundheitswesen sowie für Patientinnen und Patienten. Darüber hinaus eröffnet sie neue Chancen für Umsatzwachstum.
Innovations-Geschwindigkeit
Eine beschleunigte Produktentwicklung erfordert eine gezielte Produktstrategie und einen softwaregestützten Produktentwicklungsprozess. Immer genauere virtuelle Abbilder von Medizintechnikgeräten und Digital Twins von Patienten erlauben künftig die Durchführung aussagefähiger Tests weit vor der Prüfung in klinischen Studien.
Menschen
Eine hohe Arbeitgeberattraktivität ist der Schlüssel, um global Talente zu finden und zu binden. Aufgrund der notwendigen Regionalisierung und Lokalisierung der Personalarbeit muss die internationale Vernetzung gestärkt werden.