Vorsprung durch Beratung

Zwischen einem nagelneuen und einem dreißig Jahre alten Audi liegen Welten. Wenn sich Produkte so stark wandeln, können ihre Produktionsprozesse nicht die alten bleiben. Audi machte deshalb Tabula rasa und startete das größte Transformationsprojekt seiner Firmengeschichte. Die Ingolstädter*innen „pulverisierten die komplette Organisation“, wie sie selbst sagen. Und bauten sie komplett neu auf, unterstützt und begleitet von den Beratern von Porsche Consulting. Die Reorganisation der fünf Werke, die kaum länger als ein Jahr dauerte, lief unter dem Namen „Projekt P“: P wie Produktion. Oder P wie Porsche Consulting.

Ein Change-Team von Audi sowie Beraterinnen von Porsche Consulting und Audi Consulting folgten der Maxime: groß denken, ohne selbst verordnete Denkverbote. Ein eigenes Kommunikationskonzept hielt alle auf dem Laufenden – Mitarbeitende, Betriebsräte, Management, Vorstände. In die Firmengeschichte ging ein Workshop ein, bei dem 1.100 Papierstreifen verhandelt wurden: jeder stand für einen Prozess in Audis Auto-Werken. Am Ende war die Zahl der Hauptprozesse halbiert und die der Teilprozesse um ein Drittel kleiner.

In der alten Audi-Welt glich die Produktion einem föderalen System aus fünf Werken, die sich selbst jeweils der Nächste waren. In der neuen Audi-Welt fungiert die Organisationseinheit „Strategic Planning“ als Bindeglied zwischen ihnen. Mit der neuen „kompetenzorientierten Matrixorganisation“ ist kein Standort mehr auf sich gestellt. So vieles ist anders: das Zusammenarbeitsmodell, die Verantwortlichkeiten, die Kommunikationswege, die Schnittstellen. Eine Hierarchieebene fiel komplett weg. Das große Ziel der Transformation: die Werke maximal von unnötigen Lasten befreien. In der Produktion von Audi hat eine neue Zeitrechnung begonnen.