Logistikplanung auf Knopfdruck
Wie ein digitaler Zwilling Kosten spart

18.12.2024 | Artikel
In der aktuell angespannten wirtschaftlichen Lage sind Sparmaßnahmen bei vielen Unternehmen an der Tagesordnung. In produzierenden Betrieben ist vor allem die Logistik, die mehr als 20 Prozent der Gesamtproduktkosten ausmachen kann, ein wichtiger Ansatzpunkt. Einen erheblichen Anteil daran hat häufig die interne Logistik, also die Versorgung der Produktionslinien mit den unterschiedlichsten Materialien und Bauteilen. Deren Komplexität ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen, getrieben durch eine zunehmende Kundenzentrierung und Individualisierung. So sind etwa die Fertigung mehrerer Modelle auf einer Produktionslinie oder anderweitig hohe Produktvarianzen in der Automobilindustrie, dem Maschinenbau, der Elektroindustrie oder dem Flugzeugbau mittlerweile weit verbreitet.
Mehr als 5.000 Materialnummern auf einer Produktionslinie sind keine Seltenheit und machen die Versorgung der Montage zu einer kontinuierlichen, komplexen Planungsaufgabe. Beispiel Automobilindustrie: Wo treffen Kotflügel, Lenkrad oder Reifen im Werk ein? Welchen Weg nehmen sie innerhalb der Just-in-time-Fertigung? Und auf welche Art werden sie am Verbauort angeliefert – auf einem mitlaufenden Transportwagen, in einem Klein- oder Großladungsträger oder etwa mit einem fahrerlosen Transportfahrzeug? Was ist das kostenoptiomale Zusammenspiel? Vom Wareneingang bis zum Montageband gibt es über alle Bauteile gesehen bis zu 30 Millionen Optionen. Die jeweils beste zu ermitteln, übersteigt die Möglichkeiten menschlicher Planer und auch die der gängigen Software-Programme.
Ein digitaler Zwilling ermöglicht genau das – alle denkbaren Szenarien berechnen und bewerten, auf Knopfdruck. Mithilfe eines mathematischen Optimierungsmodells nimmt das Tool eine vollständige Gesamtprozessplanung vom Wareneingang bis zur Anstellung am Band unter Berücksichtigung von Bauteilmengengerüsten, Logistikprozessen und der Layoutstruktur des Werks vor. In weniger als zehn Minuten erhalten Logistikplaner ein Ergebnis, das ihnen die Lösung mit den geringsten Gesamtlogistikkosten aufzeigt. Dabei können neben der Optimierung von bestehenden Logistikprozessen auch Szenarien für neue Linien oder verschiedenste weitere Änderungen modelliert und deren Kosten berechnet werden.
Durch die Nutzung des digitalen Zwillings ist neben einer deutlich beschleunigten Planung und verbesserten Planungsqualität eine signifikante Reduzierung der internen Logistikkosten von bis zu 15 Prozent möglich.

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