Mehr Spielraum für die Bahn
Das Planungsrisiko wird zum Prellbock
28.11.2024 | Porsche Consulting – Das Magazin
In Europas Mitte gelegen, braucht Deutschland ein starkes Verkehrssystem – für den nationalen wie internationalen Transport von Menschen und Gütern. Das Schienensystem bildet dabei das Rückgrat. Ob Fahrgast oder gewerblicher Güterverkehrskunde – beide erwarten zuverlässige und pünktliche Transporte bei Tag und Nacht. Das erfordert vor allem eines: „freie Bahn“ – also eine ausreichend dimensionierte und wenig störanfällige Schieneninfrastruktur. Und viele der verbliebenen Gleise und Weichen brauchen Reparaturen. Stellwerke und Signaltechnik sind noch zu selten auf dem neuesten technologischen Stand. Die Folgen dieser Gesamtsituation: überlastete Strecken und Behinderungen, unter anderem durch technische Störungen und Instandsetzungsarbeiten. Ohne zuverlässigere Unterstützung kann das Schienensystem der Belastung auf Dauer kaum noch standhalten. Gibt es einen Ausweg?
Mobilitätsexperte Marc Zacherl, Senior Partner bei der Managementberatung Porsche Consulting und Global Lead Transportation, ist davon überzeugt, dass mehr Planungsstabilität bei Infrastrukturprojekten und mehr Zuverlässigkeit bei der Finanzierung längerfristiger Investitionen in die Zukunft der Bahn helfen würden, ihr System nachfragegerecht aufzustellen. Kurz gesagt: Das System Bahn braucht mehr unternehmerischen Spielraum, um sich freier entwickeln zu können.
Unter der Planungsunsicherheit der Bahn leiden auch ihre Geschäftspartner, Dienstleister, Hersteller von Lokomotiven und Waggons und mit Großprojekten beauftragte Bauunternehmen. Ebenso aber auch Speditionen, die Transporte umweltfreundlich mit der Bahn organisieren wollen. Porsche Consulting wollte wissen, worauf es Unternehmen und Organisationen ankommt, die eng mit der Bahn verbunden sind, und hat bei führenden Fachleuten nachgefragt.